Internationaler Schleudersegler (HLG) Wettbewerb
Teilwettbewerb zur CONTEST Eurotour F3K 2000
in
Bregenz/Österreich
Der MCB-Bregenz war am 23.September Ausrichter des 4. Vorarlberger HLG-Wett-bewerbes, gleichzeitig war dieser Termin der Abschluss der CONTEST Eurotour F3K 2000.
Bei traumhaftem Herbstwetter (wie versprochen) haben sich 15 Piloten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus der Ukraine am Vereinsplatz des MCB in Fussach/Bodensee eingefunden.
Vor Beginn des Wettbewerbes wurde zur Verbesserung der Sicherheit eine neue Start- und Landefeldeinteilung diskutiert und wie folgt durchgeführt:
Das Start- und Landefeld 150 m x 35 m (lange Seite ca. 90° zum Wind) wurde in ein Startfeld 150 m x 15 m, ein Landefeld 150 m x 15 m und eine dazwischenliegende Neutralzone 150 m x 5 m eingeteilt.
Das Starten war nur aus dem Startfeld heraus erlaubt. Der Abwurfwinkel (ideal zwischen
+ – 45° zur Längsseite) wurde auf 180° (parallel) zur Längsseite des Feldes begrenzt.
Um die vorherrschende Windrichtung berücksichtigen zu können wurde jeder Gruppe in jedem Durchgang das Startfeld vom Wettbewerbsleiter zugeteilt.
Beispiel: Pilot Soarboy kommt mit seiner Gruppe zum Start-/Landefeld, erfährt vom Wettbewerbsleiter, dass das linke Feld 150 m x 15 m entsprechend der momentanen Windrichtung das Starfeld ist. Er begibt sich ins Starfeld, der Abstand zum nächsten Piloten beträgt min. 15 m. Sein Zeitnehmer (Helfer) nimmt hinter ihm im Landefeld Aufstellung.
Die Neutralzone bleibt frei. Der Abwurf des Piloten erfolgt aus dem Startfeld gegen den Wind, danach verlässt er das Startfeld überquert die Neutralzone und begibt sich in das Landefeld. Zur Landung des Modells muss der Pilot nicht unbedingt im Landefeld stehen.
Es ist aber von Vorteil, da er dann sein Modell in die Hand landen darf und somit bis zum nächsten Abwurf aus dem Startfeld weniger Zeit verliert. Die Überquerung der Neutralzone kann als Anlauf für den nächsten Start genutzt werden usw.
Auch die mittlerweilen überholte Speerwurftechnik ist kritisch – solange Piloten und Zeitnehmer (Helfer) beim Start gemeinsam auf einem Start- und Landefeld stehen. Sicherlich kann sich jeder von uns daran erinnern, dass ihm das Modell eines abwerfenden Piloten über den Kopf gepfiffen ist. Bei jeder Form der Weiterentwicklung dieser Klasse, muss auch über die Verbesserung der Sicherheit nachgedacht werden.
Die Start- u. Landefeldeinteilung aus Bregenz ist somit ein Beispiel für die Entflechtung der Start- und Landephase.
Der Wettbewerb
Um ca. 10:00 Uhr erfolgte der Start der ersten Gruppe. Flugaufgabe 30 Sek. ohne Max. ( so oft unbeliebt, weil verkannt). Ausgerechnet die vehementsten Gegner dieser Aufgabe haben mit dem ersten Start und dem nachfolgenden Flug von fast 10 Minuten 19 Striche und den 1000er kassiert.
Die zweite Flugaufgabe „letzter Flug“ wurde auch für die Sonderwertung „längster Flug des Tages“ herangezogen. Zwei Piloten haben die volle Rahmenzeit ausgeflogen. Der Unter-schied zum zweitplatzierten in der Gruppe war das geeignete Kriterium für die Entscheidung zwischen diesen Piloten. Wolfgang Zach konnte mit 236 Punkten Unterschied den längsten Flug des Tages auf sein Konto buchen.
Das 120 Sek. Max. der dritten Flugaufgabe wurden von den Toppiloten durchwegs 3 mal erreicht.
Nach 12:00 Uhr wurde eine 30 Min. Mittagspause eingelegt, bei der sich die Piloten und Helfer vom Küchenteam verwöhnen lassen konnten.
In der vierten Aufgabe „3 mal gleichzeitiger Start“ wurde das Landefeld bis zum letzte Meter ausgeflogen, um noch die eine und andere Sekunde anhängen zu können.
Die fünfte Flugaufgabe „min. 3 Flüge und jeder eine Sek. länger als der letzte) hat sich als sehr schweißtreibend herausgestellt . Abwurf im Startfeld, über die Neutralzone ins Landefeld, Modell fangen zurück ins Startfeld usw. Die guten Taktiker haben mit geringen Flugzeiten begonnen und mit einem Flug von 120 Sek. (Max) beendet.
Die Aufgabe sechs und sieben war eine Wiederholung der Aufgabe drei und vier.
Die in den einzelnen Flugaufgaben gezeigten Leistungen waren enorm und mit denen des letzten Jahres nur in Ansätzen vergleichbar.
Nach sieben Runden und einem Streicher waren die Piloten Ralph Mittelbach und Wolfgang Zach mit 6000 Punkten gleich auf und mussten ins Stechen.
Stechen: Rahmenzeit 6 Minuten, Max 120 Sek., die Flugzeiten der drei Flüge wurde addiert.
Beide Piloten mussten ihre Modelle zur Erreichung der Max. herunterknüppeln, dabei ergab
sich in drei Flügen ein Unterschied von gerademahl drei Sekunden.
Ralph Mittelbach hat mit 351 Sekunden von 360 möglichen das Stechen für sich entschieden.
Hätten wir das Stechen nach dem Modus „2 Leben“ durchgeführt wäre es bei diesen Piloten
wohl noch bis in die Nacht hinein gegangen.
Bei der anschließenden Preisverteilung durfte Ralph Mittelbach für den ersten Platz ATS 800,- entgegennehmen. Den Pokal der Landeshauptstadt Bregenz, für den „längsten Flug des Tages“ ging mit Wolfgang Zach nach Wiener Neustadt. Vladimir Gavrilko aus der Ukraine bekam die Prämie für die weiteste Anreise.
Die weiteren Ränge durften sich bei den Sachpreisen bedienen, dazu ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren: Greven, Jamara, Lindinger, Natterer-Modellbau, Multiplex, Playland, Schweighofer, Simprop.
Wir gratulieren Wolfgang Zach aus Wiener Neustadt zum ersten Platz in der CONTEST Eurotour F3K 2000.
Rangliste, Bregenz 23.Sep.2000
1. |
R. Mittelbach | 1000S | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 6000 |
2. |
W. Zach | 1000S | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 6000 |
3. |
C. Schnarrenberger | 895S | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 6000 |
4. |
A. Streit | 1000 | 505S | 989 | 938 | 952 | 1000 | 778 | 5657 |
5. |
W. Stör | 1000 | 607S | 794 | 778 | 883 | 894 | 1000 | 5349 |
6. |
A. Höchst | 1000 | 751 | 914 | 375S | 927 | 925 | 722 | 5239 |
7. |
F. Muschler | 632 | 500S | 833 | 813 | 935 | 1000 | 1000 | 5213 |
8. |
B. Sigrist | 895 | 398 | 781 | 389S | 976 | 1000 | 833 | 4883 |
9. |
H. Schmid | 1000 | 808 | 531 | 333S | 838 | 972 | 722 | 4871 |
10. |
A. Wunschheim | 789 | 301S | 850 | 867 | 823 | 1000 | 444 | 4773 |
11. |
M. Bene | 947 | 100S | 1000 | 444 | 918 | 678 | 722 | 4709 |
12. |
W. Stark | 895 | 437S | 747 | 533 | 820 | 519 | 500 | 4014 |
13. |
K. Küng | 789 | 201 | 792 | 200 | 671 | 739 | 111S | 3392 |
14. |
B. Schertler | 474 | 82S | 506 | 167 | 225 | 647 | 278 | 2297 |
15. |
V. Gavrilko | 263 | 227 | 453 | 188S | 340 | 256 | 222 | 1761 |
Das MCB-Team gratuliert zu den erbrachten Leistungen!
Das Gruppenfoto am Anfang des Berichtes dürfte wohl das letzte der Klasse F3k sein
bei dem Rippenflügel zu sehen sind.
Im Verlauf des Wettbewerbes haben sich einige Holzwürmer (wie ich) über eine zu gründende Klasse „HLG – classic“ unterhalten. Eckdaten: Gewicht 300 – 600 Gramm,
zwei Servos, einfache Bauweise, Gummi oder Handstart, kein S.A.L., dies alles um den
Einstieg zu erleichtern damit es auch wieder Nachwuchs gibt.
Auf ein Wiedersehen beim MCB in Bregenz,
Klaus Küng